WIEN, 27. Februar 2018 – Die BAWAG Group gibt heute ihre vorläufigen Ergebnisse für das Jahr 2017 bekannt und weist einen Rekord-Jahresüberschuss vor Steuern in Höhe von 517 Mio. € aus, was einer Steigerung um 12% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Anstieg ist hauptsächlich auf höhere operative Erträge (+16%) zurückzuführen und spiegelt die fortgesetzte Neuausrichtung des Geschäftsmodells, positive Effekte aus den im Vorjahr getätigten Übernahmen und den permanenten Fokus auf Effizienz wider. Der Return on Tangible Equity (@12% CET1) betrug 17,9%. Die CET1 Quote (unter Vollanwendung der CRR) lag bei 13,5%, womit zwei Akquisitionen sowie Dividendenzahlungen vollständig finanziert und die Zielvorgabe des Managements von 12% sowie alle regulatorischen Mindestanforderungen deutlich übertroffen wurden. Die Cost/Income Ratio verbesserte sich auf 41,6% (bereinigt um das langfristige Incentivierungsprogramm, LTIP).
„2017 war ein außergewöhnliches Jahr für unser Unternehmen. Wir führten den größten Börsengang in der österreichischen Geschichte durch, schlossen mehrere Übernahmen und Integrationen ab und setzten unsere laufenden operativen und strategischen Initiativen fort, während wir ein weiteres Jahr mit Rekordergebnissen verzeichnen konnten. Wir erwirtschafteten einen Jahresüberschuss vor Steuern in Höhe von 517 Mio. €, einen Kapitalaufbau (brutto) von ca. 330 Basispunkten und finanzierten zudem zwei Akquisitionen, Dividendenzahlungen und wesentliche Investitionen, die es uns ermöglichten, die Neuausrichtung unseres Geschäftsmodells fortzusetzen. Heute zählt die BAWAG Group zu den ertragsstärksten Banken in ganz Europa, ein Erfolg, auf den wir jahrelang hingearbeitet haben und auf den unser Team sehr stolz ist. Wir sind heute mehr denn je darauf fokussiert, den sich ständig ändernden Bedürfnissen unserer Kunden gerecht zu werden und uns laufend an die im Wandel begriffene Bankenlandschaft anzupassen. Wir sehen weiterhin eine deutliche Entwicklung hin zu digitalen Plattformen, eine verstärkte Nachfrage nach qualitativer Kundenberatung und die vielfältigen Chancen, die sich durch den Einsatz neuer Technologien ergeben. Unser Fokus ist und bleibt es, die operative Exzellenz und das profitable Wachstum der BAWAG Group im Jahr 2018 und in den kommenden Jahren weiter zu steigern“, sagte Chief Executive Officer Anas Abuzaakouk.
Erzielung starker Ergebnisse
Wir setzten im Jahr 2017 unsere Geschäftspläne erfolgreich um, erzielten starke Ergebnisse und haben alle für 2017 festgelegten Ziele übertroffen.
Ziele 2017 | Ergebnisse 2017 | |
Jahresüberschuss vor Steuern >500 Mio. € | 517 Mio. € | |
Return on Equity (@12% CET1) >15% | 15,3% | |
Return on Tangible Equity (@12% CET1) >16% | 17,9% | |
Cost/Income Ratio <43% | 41,6% (exkl. LTIP) | |
CET1 Quote (fully loaded) >12% | 13,5% | |
Leverage Ratio (fully loaded) >5% | 6,2% | |
Die operativen Kernerträge erhöhten sich um 9% auf 1 Mrd. €. Trotz des anhaltenden Niedrigzinsumfelds stieg der Nettozinsertrag in erster Linie aufgrund des Wachstums in den Kernprodukten, niedrigerer Refinanzierungskosten und der Integration unserer Übernahmen um 8% auf 791 Mio. €. Der Provisionsüberschuss erhöhte sich hauptsächlich infolge höherer Erträge aus Girokonten und der Übernahme von PayLife um 12% auf 217 Mio. €. Die Nettozinsmarge lag bei 2,23% und spiegelt unseren Fokus auf das Risiko-/Ertrags-Profil und die Optimierung der Passivseite wider.
Die operativen Aufwendungen erhöhten sich in erster Linie infolge der Einführung eines langfristigen Incentivierungsprogramms (im Jahr 2017 dotiert) und höherer Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen um 20% auf 529 Mio. €. Die Cost/Income Ratio betrug 46,5%, bereinigt um das langfristige Incentivierungsprogramm allerdings nur 41,6%.
Wir waren weiterhin auf ein proaktives Risikomanagement und die Beibehaltung eines konservativen Risikoprofils fokussiert. Dies spiegelt sich in einer Risikokostenquote von 18 Basispunkten und einer NPL Ratio von 2,0% per 31. Dezember 2017 wider (exkl. Rechtsfall mit der Stadt Linz: 1,5%). Die regulatorische Leverage Ratio (unter Vollanwendung der CRR) betrug zu Jahresende 2017 6,2%. Gleichzeitig wies die Bilanz einen Leverage von 12,8x auf.
Wir erzielten einen Jahresüberschuss vor Steuern in Rekordhöhe von 517 Mio. €, was einem Wachstum von 12% im Vergleich zu 2016 entspricht. Dies ist in erster Linie auf höhere operative Erträge (+157 Mio. € oder +16%) zurückzuführen, die den Anstieg bei den operativen Aufwendungen und Risikokosten mehr als kompensierten.
Die Kredite und Forderungen an Kunden erhöhten sich zu Jahresende 2017 um 8% auf 30,8 Mrd. €, was auf die Übernahme der Südwestbank zurückzuführen ist. Die Kundenkredite stammen zu rund 75% aus der DACH-Region, davon zu rund 60% aus Österreich. Das gesamte Neugeschäftsvolumen betrug 2017 etwa 5 Mrd. €.
Die Refinanzierung der BAWAG Group basiert weiterhin auf Kundeneinlagen, die mehr als zwei Drittel der gesamten Refinanzierung ausmachen. Die Kundeneinlagen erhöhten sich zu Jahresende 2017 im Wesentlichen durch die Übernahme der Südwestbank um 19% auf 30,9 Mrd. €. Die Refinanzierungskosten waren aufgrund der Optimierung von Produktmix, Volumen und Preisgestaltung weiterhin rückläufig. Ende Dezember 2017 lag die durchschnittliche Verzinsung für Retaileinlagen bei 0,17% und damit um 11 Basispunkte unter dem Vergleichswert des Vorjahrs.
Trotz der vollständigen Finanzierung zweier Akquisitionen und Dividendenzahlungen konnten wir im Jahr 2017 unsere starke Kapitalausstattung auf stabilem Niveau beibehalten. Unter Vollanwendung der CRR betrug die CET1 Quote zu Jahresende 2017 13,5% (Dezember 2016: 13,6%). Das Management steuert die BAWAG Group weiterhin auf Basis der Vollanwendung der CRR und hat eine Zielkapitalquote von zumindest 12% (unter Vollanwendung der CRR) festgesetzt. Diese Zielkapitalquote berücksichtigt derzeitige sowie erwartete zukünftige regulatorische Kapitalanforderungen und ist so kalibriert, dass ein konservativer Puffer zu den vorgegebenen Mindestkapitalanforderungen besteht. Für 2018 beträgt die im Rahmen des SREP der BAWAG Group vorgegebene regulatorische CET1 Mindestkapitalquote 9,625%. Zusätzlich zu dieser Mindestanforderung wurde im SREP für 2018 für die BAWAG Group eine Säule-2-Empfehlung („Pillar-2-Guidance“) von 1% festgesetzt. Die Aufsicht erwartet damit die Einhaltung einer CET1 Quote von insgesamt 10,625%.
Sondereffekte im vierten Quartal 2017
Das vierte Quartal 2017 enthält Sondereffekte im Zusammenhang mit der Umsetzung unserer Strategie. Die Erstkonsolidierung der beiden Übernahmen Südwestbank und PayLife wirkte sich mit rund 230 Mio. € positiv auf den Jahresüberschuss vor Steuern aus. Der Betrag setzt sich im Wesentlichen aus einem Badwill, Bewertungseffekten und Rückstellungen für Restrukturierungen zusammen. Eine wesentliche strategische Entwicklung für die Neuausrichtung unseres Filialnetzes war die Unterzeichnung der Entflechtungsvereinbarung mit der Österreichischen Post. Die vereinbarte Einmalzahlung zur Deckung der Kosten für die Kooperation in den nächsten zwei Jahren sowie damit in Zusammenhang stehende Restrukturierungsrückstellungen beliefen sich auf rund 110 Mio. € und wurden vollständig im Jahr 2017 erfasst. Die Kosten für die Umsetzung eines im vierten Quartal initiierten langfristigen Incentivierungsprogramms für den Vorstand und das Senior Leadership Team beliefen sich auf rund 55 Mio. €. Vorsorgen für Restrukturierungen und Rechtskosten wurden mit 60 Mio. € dotiert, um eine Reihe von Maßnahmen zur Neuausrichtung umzusetzen.
Entwicklung des Kundengeschäfts im Jahr 2017
Segment | Ergebnis vor Steuern (Mio. €) | RoTE vor Steuern (@12% CET1) | Cost/Income Ratio |
BAWAG P.S.K. Retail | 225 | 29,8% | 48,6% |
easygroup | 126 | 32,2% | 23,8% |
International Business | 85 | 22,5% | 21,4% |
DACH Corporates & Public Sector | 42 | 11,3% | 49,4% |
Das Segment BAWAG P.S.K. Retail umfasst die Finanzierung der inländischen Privat- und KMU-Kunden der BAWAG Group, Aktivitäten im Bereich des sozialen Wohnbaus, das Immobilienleasing sowie die start:bausparkasse. Das Segment erzielte 2017 einen Jahresüberschuss vor Steuern in Rekordhöhe von 225 Mio. €, was einer Steigerung um 33% im Vergleich zu 2016 entspricht, sowie einen Return on Tangible Equity (@12% CET1, vor Steuern) von 29,8%. Das Segment verzeichnete ein Neugeschäftsvolumen von 1,4 Mrd. €, vor allem im Bereich Konsumkredite und Wohnfinanzierung.
Im Februar 2018 erfolgte – rückwirkend ab 1. Jänner 2018 – die Unterzeichnung einer Vereinbarung über eine beschleunigte Entflechtung der Partnerschaft mit der Österreichischen Post, wobei diese Entflechtung im Wesentlichen bis Ende 2019 angestrebt wird, zwölf Monate früher als erwartet. Dadurch können wir unser Filialnetz schneller redimensionieren, das künftig ein eigenständiges, kleineres und gleichzeitig effizienteres Netz von rund 100 Filialen mit größeren Beraterteams umfassen wird, die durch mobile Vertriebsteams und erstklassige digitale Plattformen unterstützt werden. Dieser Ansatz verbessert das Kundenerlebnis durch stärker auf die Finanzberatung fokussierte Standorte, führt zu deutlich geringeren Netzwerkkosten sowie zu produktiveren, stärker kundenzentrierten Filialen. Die Österreichische Post war viele Jahre lang ein solider Partner, und wir werden in den kommenden zwei Jahren gemeinsam daran arbeiten, eine problemlose Trennung mit minimaler Auswirkung auf unsere Kunden und unser Geschäft zu gewährleisten.
Das Segment easygroup umfasst die easybank, eine der führenden Direktbanken in Österreich, easyleasing, den drittgrößten KFZ-Leasing-Anbieter in Österreich, easypay (inklusive PayLife), einen führenden Herausgeber von Kreditkarten in Österreich, sowie unser internationales Retailgeschäft, das aus qualitativ hochwertigen Wohnbaukrediten in Westeuropa besteht. Die Übernahme des Kreditkartenherausgebers PayLife wurde im Oktober 2017 erfolgreich abgeschlossen und brachte zusätzlich rund 600.000 Kunden. Das Segment erzielte 2017 aufgrund höherer Provisionserträge infolge der Übernahme von PayLife einen Jahresüberschuss vor Steuern in Höhe von 126 Mio. € (+46% gegenüber dem Vorjahr) sowie einen Return on Tangible Equity (@12% CET1, vor Steuern) von 32,2%.
Das Segment International Business beinhaltet Finanzierungen im internationalen Firmenkunden-, Immobilien- und Portfoliofinanzierungsbereich mit Kunden außerhalb der DACH-Region und Fokus auf Westeuropa und die Vereinigten Staaten. Das Segment trug 2017 85 Mio. € zum Jahresüberschuss vor Steuern der BAWAG Group bei und erzielte einen Return on Tangible Equity (@12% CET1, vor Steuern) von 22,5% und ein Neugeschäftsvolumen von 2,1 Mrd. €. Die durchschnittlichen Aktiva beliefen sich auf 5,1 Mrd. € und blieben im Jahresvergleich stabil. Die operativen Kernerträge blieben ebenfalls weitgehend stabil, das Geschäftsergebnis wurde allerdings von Rückstellungen für zwei Exposures im Öl- und Gassektor im ersten Halbjahr 2017 beeinträchtigt. Die Pipeline für Neugeschäft im Bereich Portfoliofinanzierungen ist weiterhin solide. Wir fokussieren uns bei Transaktionen weiterhin auf die Einhaltung disziplinierter Kreditvergabekriterien und risikoadäquate Erträge.
Das Segment DACH Corporates & Public Sector beinhaltet die Finanzierungen von Firmenkunden und der öffentlichen Hand sowie Provisionsgeschäft primär mit österreichischen sowie ausgewählten Kunden in Deutschland und der Schweiz. Das Segment trug 42 Mio. € zum Jahresüberschuss vor Steuern der BAWAG Group bei und erzielte einem Return on Tangible Equity (@12% CET1, vor Steuern) von 11,3% sowie ein Neugeschäftsvolumen von 1 Mrd. €. Die Performance dieses Segments wurde durch die negative Entwicklung zweier Exposures im Corporate Bereich beeinträchtigt, die im vierten Quartal abgebaut bzw. wertberichtigt wurden.
Weitere Highlights im Jahr 2017
Ausblick, Ziele und Kapitalpolitik
Die Strategie der BAWAG Group zielt auf Wachstum in Österreich und darüber hinausgehend in der DACH-Region ab, sowohl organisch wie auch durch Zukäufe. Unser Ziel ist es, unseren Marktanteil bei den Kernprodukten in Österreich weiter auszubauen, eine relevante Marktpräsenz in Deutschland zu erreichen und insgesamt ein erstklassiges Kundengeschäft in der DACH-Region aufzubauen. Dabei nutzen wir unsere Position als eine der profitabelsten und effizientesten Banken in ganz Europa.
Für 2018 wollen wir unsere Wachstumsstrategie weiter umsetzen:
Unsere Ziele für 2018 lauten wie folgt:
Zusätzlich zu den Zielen für 2018 haben wir uns folgende 3-Jahres-Ziele von 2018 bis 2020 gesetzt:
Unsere Policy in Bezug auf Kapitalaufbau und Ausschüttung an Aktionäre lautet wie folgt:
Der Vorstand wird der Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende für das vierte Quartal 2017 in Höhe von 0,58 € je Aktie (berechnet als 50% eines im Geschäftsjahr 2017 durchschnittlich erzielten Quartalsgewinns) vorschlagen. Die Hauptversammlung wird am 7. Mai 2018 stattfinden.
Kontakt:
Financial Community: Benjamin del Fabro (Head of IR & Communications) Tel: +43 (0) 5 99 05-22456 | Medien: Georgia Schütz-Spörl (Pressesprecherin) Tel: +43 (0) 5 99 05-31210
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